Waldemar Silfest, einer der Pioniere der Wirtschaft in Gemeinschaft in Deutschland, ist am 14. März im Alter von 89 Jahren verstorben
Lebensbild von Hermann-Josef Benning
Viele Jahre lang war Waldemar Direktor einer Bank in München; nach seiner Pensionierung hat er sich besonders der Entwicklung der Firma TERGON in Montet (Schweiz) gewidmet, einem Produktionsunternehmen für hochwertige Bürostühle. Von Beginn an hatte er die Initiative Wirtschaft in Gemeinschaft ganz konkret unterstützt, indem er Aktien des Konsortiums ESPRI in Brasilien und der UNIDESA in Argentinien erwarb und auch andere motivierte, sich zu beteiligen.
Er hat mit seinem Rat viele Unternehmer begleitet, hat Personen in Not geholfen, sich um Obdachlose, Menschen mit Behinderung und psychisch Kranke gekümmert. Sein Haus war eine Sammelstelle für Medikamente und Kleidung, die nach Osteuropa und Afrika geschickt wurden.
Er ist in armen Verhältnissen aufgewachsen, hat seinen Vater nie kennengelernt und hat selbst immer ein sehr einfaches Leben geführt mit einer außergewöhnlichen Sensibilität für die Bedürfnisse der anderen. Als er vor vielen Jahren vom Hauptsitz der Bank, in der er gearbeitet hat, die heute zur Unicredit gehört, angefragt wurde, um Mitglied des Aufsichtsrats zu werden, hat er abgelehnt mit der Begründung: „Nein, dann hätte ich keine Zeit mehr, mich um die Menschen zu kümmern, die mich brauchen.“
Waldemar hat in seinem Leben viel geliebt und viel gelitten, doch er war immer im Frieden und hatte ein unendliches Vertrauen in Gott. Er hat der Fokolar-Bewegung zwei Häuser in München geschenkt, die als Häuser der Begegnung und der Gemeinschaft genutzt werden. Er hat sich aktiv für die Siedlungen in Ottmaring (bei Augsburg) und Zwochau (bei Leipzig) engagiert. Waldemar war ein Werkzeug der Liebe Gottes und hat diese Liebe mit seinem Leben bezeugt.