Cristina und Carlos Marques betreiben seit 2004 in Sintra (Portugal) die Poliklinik “Cintramédica”, die verschiedene Dienstleistungen anbietet. Sie berichten, wie sie die Herausforderungen angehen, vor die sie durch die Pandemie des Coronavirus gestellt sind.
„Anfang März, als die Situation wegen der Covid-19-Pandemie eskalierte, verloren wir von einem Tag auf den andern fast alle Klienten. Im Analyse-Labor gingen die Aufträge von 500 auf etwa 10 pro Tag zurück. Die Radiologie, die Kardiologie, die zahnmedizinische Abteilung, die Konsultationen, alles wurde eingestellt. Es waren schwierige Tage, eine heikle Situation. Trotzdem konnten wir die Gehälter aller Ärzte und für die über 300 Mitarbeiter zahlen. Sie arbeiten an 16 verschiedenen Standorten in der Region.»
Doch auch die Verbindlichkeiten der kommenden Monate standen im Raum. Sie dachten an die Möglichkeit vorübergehender Entlassungen und wollten für die Lohnfortzahlung einen Antrag bei der Sozialversicherung stellen. Doch sie beschlossen, dies vorläufig nicht zu tun, um den Staat nicht zu überlasten und diese Möglichkeit anderen Betrieben in größeren Schwierigkeiten zu lassen.
„Es herrschte Angst, auch unter unseren Mitarbeitern, zur Arbeit zu kommen. Viele blieben zu Hause, um sich und ihre Familien zu schützen; dann bekamen auch viele von denen, die weiter zur Arbeit gekommen waren, große Angst. Es war wichtig, mit allen im Gespräch zu bleiben, ihnen möglichst Sicherheit zu vermitteln, auf die Hygiene der Räume zu achten. Wir improvisierten mit von uns selbst hergestellten Masken, die beim Arbeiten handlicher sind und zugleich mehr Schutz bieten. Wir organisierten Informationsveranstaltungen und verwendeten zur Kontaktvermeidung zwischen Patienten und Mitarbeitern Acrylsäure. Wir versuchten allen Mut zu machen; doch es waren wirklich schwierige Momente.“
Carlos und Cristina waren bemüht, sich den neuen Gegebenheiten so gut wie möglich anzupassen und taten alles, um möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. Die Ungewissheit kostete sie schlaflose Nächte, doch den beiden war klar, dass jetzt tatsächlich Vertrauen gefragt war.
„Da kam uns die Idee einer möglichen Lösung: Könnten wir nicht in das Netz jener Labors einsteigen, die Covid-19-Tests machen? Wir stellten jedoch fest, dass dieses Netz – zwölf Privatlabore im ganzen Land – sich stark abschottete. Es schien uns fast unmöglich, da Tritt zu fassen, zumal unsere Labors nicht über alle Vorrichtungen verfügten, um diese Untersuchungen vollständig abschließen zu können. Trotzdem beschlossen wir, unsern Hut in den Ring zu werfen. In einer neuen Partnerschaft mit dem Labor einer Staatlichen Universität konnten auch wir die Testverfahren komplett durchführen und dem Staat mehr Garantien bieten.“
Ihrem Antrag war nicht gleich stattgegeben worden, aber sie waren beharrlich und verloren den Glauben nicht. Es grenzte für die beiden fast an ein Wunder, als es schließlich doch gelang, in dieses Netz in Portugal hineinzukommen. Und nicht nur das. Um ihren Patienten auch weiterhin möglichst nah sein und sie unterstützen zu können, bietet Cintramedica seit dem 15. April nun auch einen neuen Service in Form von „Video-Arztbesuchen“ an.
„Wir haben vertraut,“ sagen die beiden. „Für uns war das ein Beweis der Liebe Gottes, eine Erfahrung seiner Vorsehung und des Glaubens.“